Machu Picchu, die mystische Inkastadt in Peru

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Heute nehmen wir Sie mit zu einem unserer Traumziele: Machu Picchu, die mystische Inkastadt „über den Wolken“ inmitten der peruanischen Anden.

Das Reich der Inka

Das Reich der Inka zählt zu den spannendsten Hochkulturen der Geschichte. Dem Mythos nach stammten die Inka aus der Gegend des Titicacasees und gründeten um 1200 ihre Hauptstadt Cusco, die noch heute mit ihrem Stadtbild aus der Inkazeit und den wuchtigen Mauern, für die Ewigkeit errichtet, beeindruckt. Inka – der „Sohn der Sonne“ nannte sich der Gottkönig des Andenvolkes, dem er seinen Namen gab. Die Inka gründeten ein einzigartiges Imperium, das viele Fragen offen lässt. Denn sie haben nichts Schriftliches über sich hinterlassen und errichteten vor der Erfindung des Rades und ohne Eisen gigantische Bauwerke. Sie besaßen unermessliche Vermögen – Gold, Kunstwerke und Textilien – und trotzten feindlich scheinender Natur in 4.000 Metern Höhe ertragreiche Äcker ab. Dafür erfanden sie ein Bewässerungssystem, das in weiten Teilen noch heute nutzbar wäre.

Die Inka-Gesellschaft war über knapp 300 Jahre hinweg geprägt von architektonischen Meisterleistungen, aber auch von Maßlosigkeit und Gewaltherrschaft. Die Inka eroberten immer neue Ländereien und unterdrückten in ihrer Blütezeit fast 250 Völker: durch die Kriegsführung entstand ein riesiges Imperium. Aber selbst das konnte gegen die spanischen Eroberer, die 1527 erstmals peruanischen Boden betraten, nichts ausrichten. Die Spanier waren gekommen, weil sie von einem sagenhaften Land voll Gold hörten – Eldorado. Auf der Suche nach diesem Eldorado zwang Francisco Pizarro mit seinen Söldnern zwischen 1531 und 1533 das mächtige Inka-Reich in die Knie. Die Ermordung des letzten Inka-Herrschers Atahualpa läutete zugleich das Ende des großen Reiches ein. Man schätzt, dass in den 50 Jahren nach Ankunft der Spanier die Bevölkerungszahl in Peru von etwa 7 Millionen auf 500 000 zurückging. Wer nicht an den von den Europäern eingeschleppten Krankheiten, wie Pocken und Masern, starb, starb dann an der Zwangsarbeit.

Die Entdeckung von Machu Picchu

Machu Picchu, eines der neuen sieben Weltwunder, ist eines der Überbleibsel aus der Zeit der Inka. Geschützt von Felswänden liegt die Siedlung auf einem abgelegenen Hochplateau in 2.430 Metern Höhe. Unentdeckt schlummerte die Inkastadt über Jahrhunderte auf dem Berggipfel, denn selbst die Spanier hatten Machu Picchu auf ihren Plünderungszügen durch die unwegsame Bergwelt Perus nicht gefunden.

Einzelne Forscher stießen Überlieferungen zufolge schon vor 1911 auf die Ruinen, auch den Einheimischen war die Anlage bekannt. Aber erst der US-amerikanische Archäologe und Forschungsreisende Hiram Bingham stellte den mystischen Ort am 24. Juli 1911 der Weltöffentlichkeit vor. „Ich kenne keinen anderen Ort auf der Welt, der sich hinsichtlich der Vielfalt seiner Reize und der Kraft seines Zaubers mit diesem vergleichen ließe”, sagte er. Bingham legte, dank einer großen Anzahl an Sponsoren und seiner schwerreichen Ehefrau, den Ruinen-Komplex bis zum Jahr 1913 in weiten Teilen frei. Ungefähr 6.000 Fundstücke, alle ohne großen materiellen Wert, nahm er zur weiteren Forschung mit in die USA. Die relative Wertlosigkeit der Gegenstände stützt die Theorie, dass Machu Picchu lediglich ein Ort unter vielen war. Doch letztlich weiß niemand die Wahrheit über die geheimnisvolle Stadt. Wer wohnte dort und warum wurde sie intakt verlassen? War sie ein Zentrum zur Beobachtung der Gestirne, ein Rückzugsort des Inka-Herrschers oder ein Ort der geweihten Dienerinnen des Sonnenkultes?

Ursprünglich bestand die Inka-Stadt aus 216 in sich verschachtelten Steinbauten, die allesamt auf mehreren Terrassen errichtet und durch ein komplexes etwa 3.000 Stufen umfassendes Treppensystem verbunden waren. Nahezu 60 Prozent des gesamten Areals sind bis heute im Originalzustand. Aufgrund seiner schwer zugänglichen Lage ist Machu Picchu, das seit 1983 zum UNESCO Kultur- und Naturerbe der Menschheit zählt, gar nicht so leicht zu erreichen. Von Cusco aus führt eine Bahnlinie nach Aguas Calientes, ein Dorf am Fuß des Berges auf dem Machu Picchu liegt. Von hier aus lässt sich der rund acht Kilometer lange Aufstieg bis zur Zitadelle Machu Picchu, und damit zur Ruinenstadt, dann über eine Busverbindung oder auch zu Fuß bewältigen.

Machu Picchu heute

Machu Picchu gilt als eine der wichtigsten Entdeckungen unserer Zeit. Verständlich also, dass viele Menschen es sehen wollen. Allerdings stellt der unaufhörliche Zustrom von Touristen für die jahrhundertealte Inkastadt Machu Picchu zunehmend eine Herausforderung dar. Wenn jemand das Erlebnis von Machu Picchu genießen möchte, ist es wichtig, die Bedeutung dieses Ortes zu respektieren und die festgelegten Regeln zu befolgen.

Die Behörden in Peru setzen seit einigen Jahren verstärkt auf den Schutz ihres Weltwunders. Es wird fortlaufend mit Aufenthaltsdauern und der Koordination der Touristen vor Ort experimentiert. Während Besucher vor einigen Jahren noch frei das Gelände erkunden und so lange bleiben konnten, wie sie es wünschten, sind die Regelungen heutzutage spürbar strenger geworden. Aktuell (2023) dürfen maximal 4.044 Menschen täglich Perus bekannteste Sehenswürdigkeit auf festgelegten Routen besuchen; nur wenige dürfen auf den Wayna Picchu (nur 400 Tickets pro Tag werden dafür verkauft). Die Eintrittskarten sind deshalb lange im Vorhinein verkauft bzw. ausgebucht. Es empfiehlt sich, sich vor dem Ticketkauf und Ihrem geplanten Besuch über mögliche Veränderungen gründlich zu informieren.

Online gibt es Tickets beim Peruanischen Kulturministerium. Die Tickets sind personen- tages- und uhrzeitgebunden und Sie brauchen für den Kauf die Nummer Ihres Reisepasses. Für die Zahlung benötigen Sie eine Kreditkarte.

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Da das Erreichen der historischen Stätte und auch der Kauf von Tickets recht aufwändig sind, lohnt es sich, im Rahmen einer Kreuzfahrt einen organisierten Ausflug zu buchen. Reedereien wie Silversea, Regent Seven Seas Cruises, Seabourn aber auch Princess Cruises und Holland America Line bieten im Rahmen einiger Südamerika-Kreuzfahrten oft mehrtätige Ausflüge zum Machu Picchu an.